Orthopädie

Die Orthopädie beschäftigt sich mit dem Stütz- und Bewegungsapparat, d.h. mit den Erkrankungen von Knochen, Muskeln, Sehnen, Gelenken und Bändern.

Unfallbedingte Verletzungen dieser Strukturen können in jedem Alter geschehen. Hingegen kommen degenerative Erkrankungen (Arthrosen) eher im höheren Alter und die Wachstum- bzw. Entwicklungsstörungen natürlich beim jungen Tier vor. 

Die Orthopädie von Hund und Katze unterscheiden sich in mancher Hinsicht voneinander. Bei der Katze sind weitaus weniger Entwicklungsstörungen bekannt und ganz allgemein scheint sie funktionelle Beeinträchtigungen durch Verletzungen besser kompensieren zu können. Trotzdem müssen wir die umfangreichen Unfallverletzungen bei Freigängern oft auch operativ versorgen.

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Die Behandlung von Unfall- und Sportverletzungen gehört zu unserer täglichen Praxisroutine. Die kleineren Verletzungen wie Prellungen (Kontusionen), Zerrungen, Verstauchungen (Distorsionen) sind meist schon auf konservativem Wege durch Kühlung, Ruhigstellung per Verband und mit entzündungshemmenden bzw. schmerzhemmenden Mitteln gut zu behandeln. 

Bei schweren Verletzungen wie Luxationen (Ausrenken eines Gelenkes), Bänderrissen (Rupturen) oder Knochenbrüchen (Frakturen) können wir zudem auf die umfangreichen, operativen Möglichkeiten unserer Praxis zurückgreifen. 

Durch die Erweiterung unseres Operationstraktes sind wir personell wie auch apparativ auf Unfall- bzw. Notfalloperationen vorbereitet.

Neben den Unfall- und Sportverletzungen spielen bei unseren Patienten auch entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates eine Rolle. Entzündungen von Knochen, Muskeln, Sehnenscheiden oder Gelenken (Arthritis) werden ja nicht nur durch „sportliche“ Überlastungen hervorgerufen, sondern können zum Beispiel auch infektiös bzw. autoimmunologisch bedingt sein. 

Zwei weiteren orthopädischen Problemfeldern, den Entwicklungsstörungen des Hundes, dazu gehören z.B. die HD (Hüftgelenksdysplasie), die ED (Ellbogengelenksdysplasie) oder die OCD (Osteochondrosis dissecans) und den degenerativen Gelenkerkrankungen (Arthrosen), gilt unser besonderes Augenmerk. Denn hier können wir nicht nur behandelnd, sondern auch in gewissen Grenzen auch vorbeugend tätig werden. 


Orthopädische Diagnostik in unserer Praxis:

  • Anamnese
  • Ausführliche klinische Untersuchung !
  • Digitales Röntgen
  • Ultraschall
  • Arthroskopie
  • Laboruntersuchungen von Blut und Gelenkpunktaten
  • Biopsie
  • Überprüfung der Futterzusammensetzung

KLINISCHE LAHMHEITSUNTERSUCHUNG

Angesichts des technischen Fortschritts innerhalb der bildgebenden Diagnostik (digitales Röntgen, CT, MRT, Szintigrafie, Sonographie) könnte man leicht den Stellenwert der klinischen Lahmheitsuntersuchung übersehen. Dabei ist diese doch der Dreh- und Angelpunkt auf der Suche nach der Lahmheitsursache. Die bildgebenden Verfahren, Labortests von Blut oder Gelenkpunktaten und ähnliches dienen lediglich dazu, eine aus der klinischen Untersuchung gewonnene Verdachtsdiagnose zu bestätigen bzw. Differentialdiagnosen auszuschließen.

Deshalb nehmen wir uns ausreichend Zeit für die klinische Untersuchung unserer Patienten:

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Nach der Erhebung des Vorberichtes mit Fragen nach dem Beginn der Lahmheit, Vorerkrankungen, Vorbehandlungen, Ernährung etc. führen wir eine kurze Allgemeinuntersuchung durch, um nicht Erkrankungen zu übersehen, die Einfluss auf die aktuelle Problematik haben könnten.

Bei der sogenannten Adspektion begutachten wir das Tier zuerst im Stand auf ungleiche Belastung der Gliedmaßen, Schwellungen, lokalisierte Muskelatrophien (Muskelabbau) und Fehlstellungen. Darauf folgt die Beurteilung des Hundes in Bewegung. Der Innenhof unserer Praxis bietet einen guten, griffigen Untergrund, um sich den Bewegungsablauf in den verschiedenen Gangarten (Schritt, Trab, Galopp) von vorne und hinten genau anzuschauen. Bei typischen „Schonbewegungen“ verrät sich hierbei schon die betroffene Gliedmaße samt beteiligtem Gelenk.

Bei der anschließenden Palpation tasten wir die Gliedmaßen im Stand von oben nach unten hin vorsichtig ab. Es wird auf Schwellungen, vermehrte Wärme oder Gelenkfüllungen wie auch Schmerzhaftigkeit geachtet. Schließlich folgt noch die Überprüfung der Gelenkfunktionen durch sorgsame Beugung und Streckung.

Ein Beispiel für den hohen Stellenwert der klinischen Untersuchung sei abschließend noch erwähnt. Der Abriss des vorderen Kreuzbandes des Knies lässt sich durch das „Schubladenphänomen“ bzw. den „Schubladentest“ nachweisen (siehe Video).

KONSERVATIVE ARTHROSEBEHANDLUNG

Bei der Arthrose führen die Ab- und Umbauvorgänge an Gelenkknorpel und Knochenenden zu schmerzhaften Funktionseinschränkungen der betroffenen Gelenke. Die Tiere leiden insbesondere unter den wiederkehrenden Entzündungsschüben an der empfindlichen Gelenkinnenhaut. Sie ist besonders reich an Nervenendigungen und Blutgefäßen. Infolge dessen bewegen sich die Tiere weniger, was wiederum in einer zunehmenden Rigidität des Weichteilgewebes mündet.

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Die Ursachen von Arthrosen sind ausgesprochen vielgestaltig. Infektiöse und autoimmunologische Entzündungen, Überlastungen (Übergewicht) und Fehlstellungen durch Entwicklungsstörungen sind nur einige der bekannten Auslöser. Solche Grunderkrankungen gilt es wenn möglich zu behandeln. Darüber hinaus lautet das Ziel – je nach Stadium – Vermeidung (Wachstumsphase, Unfallverletzungen) oder Verzögerung der degenerativen Vorgänge bzw. Steigerung der Lebensqualität durch rein symptomatische Behandlung.

Zur chirurgischen Behandlung bedienen wir uns in unserer Praxis verschiedener Techniken, von der Gelenkumstellung über Nervenverödungen bis hin zu dem schon erwähnten künstlichen Gelenkersatz.

1. Systemisch wirkende schmerz- und entzündungshemmende Medikation (NSAID)

Um die Folgen der wiederkehrenden Entzündungsschübe (Synovialitiden) zu mildern, wenden wir systemisch wirkende schmerz- und entzündungshemmende Medikamente an.

Der Einsatz von Schmerzmitteln dient nicht nur der Steigerung der Lebensqualität, sondern auch der Unterbrechung des Teufelskreises aus Schmerz – weniger Aktivität – abnehmende Beweglichkeit – Schmerz.

 

Für diesen Zweck bieten sich die sogenannten nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID) an, die neben der schmerzlindernden auch eine antientzündliche Komponente besitzen. Wegen der gastrointestinalen Nebenwirkungen der ersten Generation von NSAIDs, greifen wir insbesondere bei längerer Anwendung auf die neueren „Cox2-Inhibitoren“ zurück.

2. Lokale Schmerz- und Entzündungshemmung per Gelenkinjektion

Im Laufe chronisch-entzündlicher Gelenkerkrankungen kommt es unter anderem zu einer Hyperthrophie (Verdickung, Wucherung) der Membrana synovialis (Gelenkinnenhaut). Schmerzen, Gelenkergüsse und Schädigung weiterer Gelenkstrukturen sind die Folge.

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Kortikosteroide sind wegen ihrer Nebenwirkungen zwar nicht als systemische Dauermedikation geeignet. Als eine, auf die einzelnen Entzündungsschübe ausgerichtete, Gelenkinjektion besitzen sie aber auch in unserer Praxis einen hohen Stellenwert bei der Synovialitis-Behandlung. Der gezielte und sorgsame Umgang mit solchen Gelenkinjektionen ermöglicht eine schnelle und oft auch länger anhaltende Entzündungshemmung.

Als weitere Therapiemöglichkeit bieten wir die Gelenkinjektion von Hyaluronsäurepräparaten an. Als natürlicher Bestandteil der Synovia (Gelenkflüssigkeit) und des Knorpels wird ihr große Bedeutung für die „Schmierung“ des Gelenks sowie der stoßdämpfenden Eigenschaften des Gelenkknorpels zugeschrieben. Die Wirksamkeit von Hyaluronpräparaten wird allerdings recht kontrovers diskutiert. Manche Kritiker geben zu bedenken, dass die immer wieder zu beobachtenden Verbesserungen evtl. nur auf einer kurzfristigen Viskositätsänderung der Gelenkflüssigkeit (Synovia) beruhen könnten. Wir beraten Sie gerne zu dieser Thematik.

Gelingt es nicht, die entzündlichen Vorgänge mittels systemischer (NSAID) oder lokaler Medikation (Kortikosteroide) zu stoppen, stellen die Radiosynoviorthese und die ACP-Behandlung weitere konservative Therapieoptionen dar.

Radiosynoviorthese (RSO)

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Die Radiosyonviorthese ist ein erprobtes nuklearmedizinisches Verfahren zur lokalen Therapie von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen. In der Bezeichnung Synoviorthese stecken die Begriffe „Synovialis“ (Gelenkschleimhaut), „Orthese“ (Wiederherstellung) sowie „Radio“ (Strahlung).

Die bei dieser Methode ins Gelenk injizierten schwachen Radionuklide (Betastrahler) besitzen nur eine Reichweite von wenigen Millimetern. So lässt sich ganz gezielt die entzündlich veränderte und verdickte Gelenkinnenhaut behandeln, ohne die umliegenden Gewebe zu beeinträchtigen. Mit dem Abbau der verdickten, gewucherten Gelenkschleimhaut geht schließlich auch eine verringerte Ergussbildung und Schmerzhaftigkeit einher.

In Zusammenarbeit mit einer nuklearmedizinischen Fachpraxis können wir unseren Patienten auch eine solche Therapie anbieten.

ACP-Behandlung

Autologes Conditioniertes Plasma ist ein Blutprodukt, bei dem das körpereigene Plasma des Patienten abgetrennt wird.

Der Tierarzt entnimmt mithilfe einer Nadel und einer speziellen Spritze eine kleine Menge Blut, die anschließend zentrifugiert wird. Dabei werden im Blutplasma enthaltene Thrombozyten und regenerative Wachstumsfaktoren getrennt und konzentriert.

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Das Konzentrat der patienteneigenen Wachstumsfaktoren kann dann verwendet werden, um die Aktivierung und Bereitstellung von Zellen an einer Verletzung und somit die Heilung zu verbessern.

Dieses mit Thrombozyten und Wachstumsfaktoren angereicherte Plasma wird in den verletzten Muskel, die Sehne, das Band, das Gelenk oder die Wunde injiziert. Eine ACP Behandlung dauert ca. 20 Minuten.

Bei den meisten Verletzungen des Bewegungsapparates kann die Heilung durch ACP unterstützt werden. Hierzu zählen Risse, Defekte, Abnutzung und Entzündungen in Muskeln, Sehnen und Bändern. Außerdem kann ACP eine wirksame Ergänzung bei der chirurgischen Reparatur dieser Verletzungen sein.

Auch bei der Behandlung von Osteoarthrose hat ACP nachweislich einen besonders positiven Effekt auf Schmerzlinderung und Funktionalität. Sowohl für Tierärzte als auch Tierbesitzer ist die Möglichkeit einer autologen therapeutischen Option bei der Behandlung dieser weit verbreiteten Erkrankung ein sehr willkommener medizinischer Fortschritt.

Bei Hunden und Pferden kommt es häufig zu Wunden, die aus unterschiedlichen Gründen schlecht verheilen. Hier liefert ACP Wachstumsfaktoren, die die Heilung von solch komplizierten Wunden fördern.

Die Heilung nach einer Verletzung besteht aus einer Reihe gut abgestimmter und komplexer Prozesse. Hierbei spielen Proteine (d.h. Eiweiße) im Blut eine entscheidende Rolle, denn sie fördern die effektive Gewebereparatur. Eine Vielzahl der Proteine, die am Heilungsprozess beteiligt sind, stammen aus bestimmten Blutbestandteilen, den so genannten Thrombozyten bzw. Blutplättchen.

Wenn es zu einer Verletzung kommt, werden die Thrombozyten aktiviert und sie beginnen, sich an der verletzten Stelle zu sammeln, um heilungsfördernde Proteine auszuschütten. Diese Proteine nennt man Wachstumsfaktoren. Das ist der erste Schritt im Heilungsprozess.

Seit vielen Jahren werden Blutprodukte in den unterschiedlichsten Therapieformen eingesetzt. Neue Studien und Technologien haben die positiven Eigenschaften von Thrombozyten aufgedeckt und den Einsatzbereich von Blutprodukten bei orthopädischen Verfahren für Menschen, Hunde und Pferde ausgeweitet.

3. Bewegungsmanagement – Physiotherapie

Schnelle Richtungswechsel und stauchende Bewegungen wie es beim Herumtoben, Bällchen-Apportieren oder Agility vorkommt, können vorgeschädigten Gelenken arg zusetzen.

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Ein kontrolliertes Bewegungsmanagement ist besonders bei gut eingestellter Schmerzmedikation wichtig, denn hier verringert sich ja das Warnsignal des Schmerzes. Dies bedeutet aber keinesfalls den Verzicht auf Freizeitvergnügen oder gar vollkommene Bewegungsabstinenz. Ganz im Gegenteil!

Durch gelenkschonende Bewegung hält man das Weichteilgewebe geschmeidig und trainiert die gelenkstabilisierende Muskulatur. Auch für den Stoffwechsel des Gelenkknorpels, der ja keine eigene Gefäßversorgung besitzt, ist eine schonende Bewegung notwendig. Durch die wechselnde Belastung sorgt der Knorpel wie ein Schwamm für seine Ernährung via Gelenkflüssigkeit.

  

Wir beraten Sie gerne darüber, welche Aktivitäten für Ihr Tier in Frage kommen.

Hervorragend wären Therapien im Wasser. Hier kann sich der Hund befreit vom eigenen Körpergewicht auf schonende Weise bewegen und die steifen Gelenke in Schwung bringen. Ideal in dieser Hinsicht ist ein kontrolliertes Training im bzw. auf dem Wasserlaufband, wie es einige Kleintier-Physiotherapeuten anbieten.

Auch andere physiotherapeutische Anwendungen können helfen, sei es nun Massagen oder passive Bewegung der betroffenen Strukturen.

4. Futterergänzungsmittel (z.B. Chondroprotektiva, Omega3-Fettsäuren)

Der Markt an Nahrungsergänzungsmitteln für Tier und Mensch ist fast unüberschaubar geworden. Dies liegt sicher auch an niedrigeren Zulassungshürden im Vergleich zu Arzneimitteln.

Dementsprechend werden wir häufig in unserer Praxis nach derartigen Produkten gefragt. Nachfolgend haben wir einige kurze Informationen zu dieser Thematik aufgeführt:

Bei einem Ansatz wird versucht, durch die Verabreichung natürlicher Knorpelsubstanzen wie dem Glucosamin, dem Chondroitin oder auch Kollagenhydrolysaten den Knorpel zu schützen (Chondroprotektiva).

Ein anderer, sehr interessanter Ansatzpunkt basiert auf den ungesättigten Omega-Fettsäuren, speziell dem Omega6- zu Omega3-Verhältnis. Die normale Nahrung beinhaltet oft einen zu hohen Anteil an Omega6-Fettsäuren. Es sind aber die Omega3-Fettsäuren, denen eine allgemeine Entzündungshemmung zugeschrieben wird. Dementsprechend gibt es Präparate mit entsprechendem Omega3-Gehalt wie auch welche mit einem optimierten Omega3- zu Omega6-Verhältnis.

Ausgesuchte Präparate können Sie bei uns in der Praxis bekommen.

5. Gewichtsmanagement

Zuviel Gewicht belastet schon angeschlagene Gelenke unnötig. Schmerzbedingt bewegen sich die Patienten weniger, welches bei gleichbleibenden Futterrationen zu weiteren Gewichtszunahmen führt. Diesen Teufelskreis gilt es mit angepasster Fütterung zu durchbrechen.

Bei schon bestehendem Übergewicht ist das „Abspecken“ ein wichtiger Bestandteil der Arthrosebehandlung.

Wir beraten Sie gerne zur Rationsgestaltung und Sie können auch zur Vereinfachung spezielle Diätfuttermittel in unserer Praxis erhalten.

KONSERVATIVE FRAKTURBEHANDLUNG

Das Ziel einer Frakturversorgung ist die Wiederherstellung der Funktion durch eine Heilung des Knochens in der korrekten Stellung. Dazu müssen die Frakturfragmente ruhiggestellt werden. Bei manchen Frakturen, z.B. einfachen Beckenbrüchen, kann dies bereits durch entsprechende Schonung geschehen (evtl. Boxenruhe). Bei anderen Frakturen erreicht man eine Ruhigstellung nur durch Stützverbände oder auf operativem Wege.

In der Kleintierorthopädie sind operative Frakturversorgungen häufiger als in der Humanmedizin notwendig, da sonst – wegen der „mangelnden Mitarbeit“ des Patienten – keine ausreichende Ruhigstellung des Frakturbereiches möglich ist.

Die Entscheidung ob konservativ oder operativ vorzugehen ist, hängt von vielen verschiedenen Parametern ab und muss von Fall zu Fall entschieden werden. Es gibt allerdings auch bestimmte Frakturarten, bei denen eine operative Versorgung zwingend notwendig ist. Hier seien zum Beispiel die Frakturen mit Gelenkbeteiligung oder offene Brüche genannt. 

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Unsere Praxis bietet das ganze Spektrum von konservativer wie auch operativer Frakturversorgung an, und kann dementsprechend die jeweils beste Therapie auswählen. 

Einzelheiten zur operativen Frakturbehandlung finden Sie unter der Rubrik Chirurgie.

Bei einer konservativen Frakturversorgung wenden wir je nach Lokalisation verschiedene Formen des Stützverbandes an. Wir setzen in unserer Praxis leichte, atmungsaktive und feuchtigkeitsunempfindliche Kunststoffmaterialien („Cast-Verbände“) ein. Diese lassen sich gut an die Konturen der betroffenen Gliedmaße anpassen. Wichtig bei allen Verbänden ist eine ausreichende Polsterung zum Schutz des Weichteilgewebes. Die stabilisierende Cast-Schicht kann dann als kompletter Stützverband oder auch nur als Schienenverband eingesetzt werden. Letzterer erlaubt eine einfachere Kontrolle der Polsterschicht. 

ENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN DES HUNDES

Lahmheiten im Jugendalter sollten immer ernst genommen werden!

Hunde leiden im Vergleich zu Katzen wesentlich häufiger an Entwicklungsstörungen des Bewegungsapparates.

In diesem Zusammenhang sei auf einige der multifaktoriellen Entwicklungsstörungen des Hundes hingewiesen. Bei Erkrankungen wie der Hüftgelenksdyplasie (HD), Ellenbogendysplasie (ED), Osteochondrosis dissecans (OCD) oder der Patellaluxation ist ein mehr oder weniger großer genetischer Einfluss bekannt. Die langen Röhrenknochen durchlaufen zwischen 4. und 7. Lebensmonat den größten Wachstumsschub. Dies ist besonders bei parallel wachsenden Knochen ein Problem, da es durch ein ungleiches Wachstum schnell zu einer Fehlstellung der Gliedmaße kommt. Darüber hinaus spielen aber wohl noch weitere Faktoren eine Rolle. 

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Allen voran steht die ausgewogene Ernährung in der Wachstumsphase. Dabei geht es nicht unbedingt um Mangelzustände, sondern ganz im Gegenteil häufig eher um eine Überversorgung! Ein hochkalorigenes Futter birgt insbesondere bei schnell- bzw. großwüchsigen Rassen ein hohes Risiko. Diese Hunde müssen sehr zurückhaltend gefüttert werden, damit die Ausbildung des Bewegungsapparates mit der rasch wachsenden Köpermasse mithalten kann.

Unausgewogenen Futterrationen wird bei der hypertrophen Osteodystrophie der großwüchsigen Hunderassen (entzündliche Entwicklungsstörung der langen Röhrenknochen) ein besonderer Stellenwert zugeschrieben.

Bei den heutigen Fertigfuttermitteln für Welpen und Junghunde braucht man zudem keine Mangelerscheinungen mehr befürchten. Die früher übliche Zufütterung von Kalzium ist hierbei nicht nur unnötig, sondern sogar oft erst der Auslöser von Störungen der Skelett- und Gelenkentwicklung.

Gerade weil sich bei den Entwicklungsstörungen des Bewegungsapparates oft die Möglichkeit eröffnet, vorbeugend tätig zu werden – sei es nun durch Futterumstellung und/oder operative Eingriffe – liegt uns dieser Bereich besonders am Herzen.