BTK Berlin | Gegen die bakterielle Infektionskrankheit Leptospirose, die bei Hunden tödlich verlaufen kann, ist die Impfung ein Muss. Daher gilt sie auch als sogenannte Core-Impfung, d. h. jedes Tier muss zu jeder Zeit und unabhängig von Haltungsbedingungen und Alter dagegen geschützt sein.

Doch angesichts der in Deutschland vorkommenden Stämme (Serovare) des Bakteriums Leptospira interrogans, des Erregers der Leptospirose beim Hund, ist es wichtig, Impfstoffe zu verwenden, die gegen mehrere dieser Serovare wirksam sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine gerade veröffentlichte Stellungnahme der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet.) des Friedrich-LoefflerInstituts auf der Insel Riems.

Die Bundestierärztekammer nimmt dies zum Anlass, um Hundehalter auf die Leptospirose (früher „Stuttgarter Hundeseuche“) aufmerksam zu machen, die als sogenannte Zoonose auch auf den Menschen übertragbar ist.

„Die Kollegen von der StiKo Vet. haben ausdrücklich das beträchtliche Risiko für Hunde betont, an einer Leptospirose zu erkranken. Zwar gibt es – da Leptospirose beim Hund im Gegensatz zum Menschen nicht meldepflichtig ist – für Deutschland keine genauen Fallzahlen. Doch wird in vielen europäischen Ländern eine deutliche Zunahme der Leptospirose-Fälle beim Hund verzeichnet“, erläutert Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der Bundestierärztekammer und Kleintierpraktiker.

Hauptwirte der Leptospiren sind wildlebende Nagetiere wie Mäuse und Ratten, Insektenfresser oder auch Wildschweine. Die Erreger werden von infizierten Tieren mit dem Urin ausgeschieden. Eine große Gefahr stellt dabei mit den Bakterien verunreinigtes (Pfützen)Wasser dar. Darüber hinaus können sich Hunde durch die Jagd auf Kleinnager oder direkt bei infizierten Artgenossen über Hautverletzungen oder während des Deckaktes infizieren. „Früher ging man davon aus, dass vorwiegend große, wasserliebende Hunde erkranken. Eine aktuelle Studie aus USA hat aber gezeigt, dass auch kleine Hunderassen wie Yorkshire-Terrier ein großes Risiko haben, an der Leptospirose zu erkranken“, zitiert Tiedemann aus der Stellungnahme der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin.

Vor diesem Hintergrund rät die Bundestierärztekammer:

– Fragen Sie Ihren Tierarzt nach den neuen Impfstoffen. Er berät Sie zu der Frage, ob die Impfung mit einem sogenannten polyvalenten Leptospirose-Impfstoffe (Immunisierung gegen vier Stämme des Bakteriums) im Einzelfall notwendig ist!

– Geimpft wird je nach Hersteller-Empfehlung ab der 6. bzw. 8. Woche; ebenfalls je nach Impfstoff ist für die Grundimmunisierung die zweite Impfung im Abstand von zwei bis vier Wochen nötig.

– Wichtig: Für einen Impfschutz muss die Impfung in der Regel jährlich wiederholt werden, je nach Impfstoff oder Gefährdungssituation kann auch in kürzeren Intervallen geimpft werden!

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Foto: Besonders Pudel lieben das Wasser und lassen keine Pfütze aus. © C. Pfister