Zum Verbot des Kupierens der Hunderute

Rechtliche Grundlagen

Rechtlich ist die Situation nach Änderung des Tierschutzgesetzes vom 25. Mai 1998 eindeutig:

§ 6,(1): Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen eines Wirbeltieres.

Ausnahmen sind nur nach tierärztlicher Indikation gestattet, wenn etwa der Hundeschwanz verletzt ist oder ein Tumor an ihm wächst. Außerdem sind jagdlich zu führende Hunde ausgenommen, wenn das Kupieren für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerläßlich ist und keine tierärztlichen Bedenken entgegenstehen.

Bedeutung und Funktion des Hundeschwanzes
Der Schwanz, auch Rute genannt, hat für den Hund zumindest drei wichtige Funktionen:

1. Flexible Balancierstange für den schnellen Lauf. Der Schwanz leitet Richtungsänderungen ein und unterstützt sie.

2. Ausdrucksorgan. Der Hund betreibt mit der Rute artgemäße Kommunikation mit seinen Artgenossen und mit Menschen, die die „Hundesprache“ beherrschen. Am Schwanz läßt sich für andere Hunde und für Menschen deutlich ablesen, wie es um den Hund bestellt ist: Wird er selbstbewußt aufrecht getragen, ängstlich zwischen die Beine geklemmt; wedelt der Hund freundlich oder streckt er den Schwanz vor dem Angriff steif von sich? Schneidet man die Rute ab, macht man den Hund „sprachlos“. Verständigung unter Artgenossen ist jedoch unverzichtbar, um aggressives Verhalten, das auf Mißverständnissen beruht, zu vermeiden.

3. Wärmeregulierung bei entsprechenden Rassen. Schlittenhunde legen ihren buschigen Schwanz um sich, wenn sie sich einschneien lassen. Zur Wärmeregulierung wird der Schwanz ausgestreckt. Nicht bewiesen, doch anzunehmen ist, daß auch kupierte Hunde unter Phantomschmerzen leiden können. Es handelt sich dabei um die qualvollen Beschwerden, die Menschen beispielsweise trotz eines fehlenden Beines an dem nicht mehr vorhandenen Fuß haben. Moralisch – ethische Aspekte Die Rute gilt zweifellos als ein wichtiger und funktionell bedeutsamer Teil des Hundekörpers. Es ist nicht zu verantworten, ihn aus vordergründigen und ästhetisch fragwürdigen Gesichtspunkten chirurgisch zu kürzen. Welch merkwürdige Einstellung zu unseren Mitgeschöpfen ist es, ihnen etwas von der Natur Mitgegebenes und für die innerartliche Verständigung Unverzichtbares wegzuschneiden, nur weil einzelne Menschen das für „schön“ ha Der Einwand, Hunde lten. – wie etwa Boxer – würden sich ihre dünn behaarten Schwänze beim Wedeln an Möbeln verletzen ist nicht relevant, denn die traditionell unkupierten Doggen befinden sich in der gleichen Situation.

Verzichten Sie auf den Wunsch, einen kupierten Hund zu besitzen!